Leistungen und Therapien bei psychosomatischen Erkrankungen:

Psychosomatische Grundversorgung

Schlüsselbegriffe und verwandte Begriffe:

Psychosomatische Grundversorgung

Kleine Psychotherapie

Kognitive Verhaltenstherapie (VT)

Tiefenpsychologie

Psychologie

Psychosomatik

Psychiatrie

Übendes Verfahren

Entspannungstechniken

Atemtechnik, Bauchatmung

Autogenes Training

Hypnose

Hypnotherapie

Muskelentspannung nach Jacobsen 

Selbsterfüllende Prophezeiung

Bio-Feedback-Methode

Achtsamkeitsübungen

Traumatherapie

Gesprächstherapie

Traumdeutung

Schlaf

Bewusstsein, Unterbewusstsein

Philosophie

Musik, Naturklänge

TCM: Akupunktur (komplementär)

Lichttherapie

Aromatherapie

Ganzheitliche Medizin

Gesundheitsvorsorge Mentaltraining bei Mitarbeitern

Selbsthypnose

Spiritualität

Entschleunigung

Anwendungsmöglichkeiten: 

Stressbewältigung, Stressreduktion

Probleme am Arbeitsplatz, Mobbing

Probleme und Streit zwischen Familienmitgliedern

Vergangenheitsbewältigung

Ängste

Albträume verändern

Schlafstörungen behandeln, Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen, Schlaflosigkeit

Depression

Melancholie

Partnerschaftskonflikte

Nervosität, innere Unruhe

Prüfungsangst, verbessern von Prüfungsleistungen

Phobien

Traumata seelischer Natur

Lebensbewältigung

Problemerkenntnis

Mind-Re-Set

den eigenen Weg finden

Situationen besser meistern

Einordnung und Bedeutung der eigenen Situation, sortieren von Gedanken

sich selbst annehmen

Selbstbewusstsein stärken

Problembewältigungsstrategien

Innere Kraft, Energie generieren

Schmerzreduktion z.B. bei chronischen Schmerzen

Selbstheilungskräfte aktivieren und verstärken

Loslassen

Gelassenheit

Gedankenkreisen unterbrechen

1. Einsatz von autogenem Training

Durch das Erlernen des autogenen Trainings können Stresssymptome deutlich reduziert werden, auch läßt sich dadurch eine bessere Stressresistenz entwickeln. Es ist möglich eigene „Rituale“ zu entwickeln, welche z.B. Ein- und Durchschlafstörungen erfolgreich behandeln. Eine große Bedeutung besitzt das autogene Training zudem bei Ängsten und Panikstörungen: Die richtige Atemtechnik bekämpft Ängste und reduziert Symptome wie Palptationen des Herzens (Herzklopfen). Es fördert die Entspannungsreaktion des Körpers. Auch die Schmerzkontrolle verbessert sich bei chronischen Schmerzpatienten und kann ergänzend zu anderen Schmerztherapien eingesetzt werden. Die Reduktion der Schmerzwahrnehmung steht hier im Vordergrund. Auch die Konzentration und Aufmerksamkeit werden durch regelmäßige Übungen gesteigert. Nicht nur die kognitive Leistungsfähigkeit wird gesteigert, sondern auch die körperliche Leistung. Positive Nebeneffekte wie sinkender Blutdruck können beobachtet werden. Viele Krankheiten werden durch Stress verschlimmert oder hervorgerufen auch hier ist der Einsatz von autogenem Training eine große Chance! Das allgemeine Wohlbefinden wird verbessert und innere Ruhe kann wirken. Posttraumatische Belastungsstörungen können gemildert werden. Auch in der präventiven Gesundheitsförderung nimmt das autogene Training einen wichtigen Platz ein: so wird psychisches und physisches Wohlbefinden gefördert und Krankheiten so vorgebeugt (präventive Gesundheitsförderung). Wichtig dabei ist die Erkenntnis, dass diese Technik regelmäßiges Üben erfordert. Unter Anleitung eines erfahrenen Therapeuten zu beginnen, bevor man eigenständig das Training fortsetzt.

2. Einsatz von Hypnotherapie

Zum besseren Schmerzmanagement bei chronischen Schmerzpatienten wie z.B. Krankheiten aus dem rheumatischen Formenkreis, Fibromyalgiesyndrom, auch akute Schmerzen z.B. nach OP´s und Verletzungen profitieren von diesem Verfahren. Chancen zur Heilung bietet die Hypnotherapie insbesondere auch bei psychischen Gesundheitsstörungen wie Angst und Panikstörungen. Ebenso kann das Verfahren erfolgreich bei Depression und zur Traumabehandlung eingesetzt werden. Dem Patienten ist dabei bewußt, dass sich diese Therapieform nur in den eigenen Gedanken abspielt. Hier existieren eine Vielzahl von Möglichkeiten eine Problem-löse-Strategie zu entwickeln. Viele Patienten leiden unter Süchten, wie Alkoholsucht, Nikotinsucht; Abhängigkeit von Drogen, auch hier kann das übende Verfahren Anwendung finden. Zwangshandlungen wie „Nägelkauen“ können behandelt werden und eine Verhaltensänderung bewirken. Ebenfalls kommt Hypnotherapie als Begleittherapie im Rahmen von Essstörungen zum Einsatz. Schlafstörungen, ebenso Insomnie und Alpträume sind ein weiteres großes Behandlungsfeld. An dieser Stelle sollte auch an die Menschen gedacht werden, welche an häufigen Bauchschmerzen, Blähungen, Diarrhö (Durchfall) und Obstipation (Verstopfung) leiden, hier kann die Hypnotherapie ebenfalls unterstützend wirken. Auch wichtige persönliche Eigenschaften wie Selbstwert und Selbstbewusstsein werden mit dieser Methode gestärkt. Diese Therapieart kann körperliche Beschwerden lindern, die durch psychische Faktoren ausgelöst oder verschlimmert werden. Die Hypnotherapie hat auch in der Geburtsvorbereitung einen Stellenwert: Reduktion von Ängsten und Schmerzen!

Wichtig dabei ist die Anleitung eines erfahrenen Therapeuten und wird als ergänzende Therapie in Kombination mit anderen Behandlungsmöglichkeiten eingesetzt.

3. Kurzzeitige psychotherapeutische Behandlung (5-25 Sitzungen)

Fokussierte Behandlung:

Der Fokus liegt auf einem spezifischen Problem oder Symptomen z.B. akute Belastungsreaktion, Anpassungsstörung, depressive Episode, Angststörung. 

Pragmatischer Ansatz:

Praktische Lösungsstrategie, sofortige Symptomlinderung durch kognitive Verhaltenstherapie oder eine lösungsorientierte Kurzzeittherapie. Auch eine interpersonelle PT (Psychotherapie) kann notwendig werden. Diese Therapieform konzentriert sich auf das konkrete zwischenmenschliche Problem, und dessen Einfluss auf die psychische Gesundheit.

Anwendungsbereiche:

  • Akute Krisenintervention: Ereignisse wie Trauer, Trennung, berufliche Probleme usw. bei leichten bis mittelschweren psychischen Störungen. 
  • Depression, generalisierte Angststörung
  • Präventiver Ansatz
  • De-eskalation von Stress oder psychischen Problemen.

Evidenzbasiert:

Auf der Grundlage empirisch (durch Beobachtung) zusammengetragen und bewerteter wissenschaftlicher Erkenntnisse erfolgen diagnostische und therapeutische Maßnehmen.

Ressourcenorientiert:

Vorhandene Stärken und Ressourcen des Patienten werden mobilisiert und genutzt. 

Also: Schnelle Hilfe bei klar umrissenen Problemen suchen!

4. Was versteht man eigentlich unter psychosomatischer Grundversorgung?

Als ganzheitlicher Ansatz hilft diese Versorgung dabei die Lücken zwischen körperlicher und psychischer Gesundheit des Patienten zu schließen und so eine umfassende Betreuung zu gewährleisten.

Ganzheitlicher Ansatz:

Das bedeutet sowohl körperliche, als auch psychische und soziale Faktoren, die zu gesundheitlichen Problemen führen können berücksichtigt werden. Sie behandeln den Patienten als Ganzes und nicht nur einzelne Symptome. 

Diagnostisch werden Beschwerden identifziert, welche durch psychische Faktoren mitverursacht oder verstärkt werden. 

Im therapeutischen Gespräch werden gezielt psychischen Belastungen und Stress auslösende Faktoren exploriert. Das Gespräch kann dabei helfen, die Ursachen von Beschwerden selbst zu erkennen und zu verstehen. 

So ist es häufig möglich eine Über- Medikamentierung zu vermeiden, was wiederum einen Vorteil für den Patienten bedeutet.

Therapeutische Maßnahmen: Beratung und Psychoedukation

Patienten erhalten Informationen über den Zusammenhang zwischen psychischen und körperlichen Symptomen und werden in Techniken zur Stressbewältigung und Selbsthilfe unterwiesen.

Zum Beispiel stellt sich akute ein Patient mit plötzlich aufgetretenem hohem Blutdruck in der Sprechstunde vor. Im Verlauf des therapeutischen Gespräches berichtet der Patient, dass er heute einer Konfliktsituation am Arbeitsplatz ausgesetzt war. Er wußte nicht wie er mit diesem Konflikt akut umgehen sollte, da er in der Situation überfordert war. Aus dieser Ursache entwickelte sich der Bluthochdruck, damit der Patient eine Möglichkeit fand sich aus der Situation zurückzuziehen. 

Auch ein Nachbarschaftsstreit kann Ursache für eine Blutdruckkrise sein. 

Die kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) kann als grundlegende Technik zur Intervention angewendet werden, um dysfunktionale Denkmuster und Verhaltensweisen zu verändern. Auch Medikamente können hier zur Anwendung kommen um z.B. Angststörungen und Depressionen zu lindern. 

Der Hausarzt hat an dieser Stelle auch die Funktion die Versorgung zu koordinieren: 

Bei komplexeren Fällen kann der Hausarzt den Patienten an spezialisierte Fachärzte, Psychotherapeuten oder psychosomatische Kliniken überweisen. Eine gleichzeitige Versorgung durch ein „Übendes Verfahren“ beim Hausarzt ist als multimodaler Ansatz möglich. Dies muss im therapeutischen Team mit dem Patienten entschieden werden. 

Die psychosomatische Grundversorgung steht außerdem für den Gedanken  der Prävention und Gesundheitsförderung. Sie will das Auftreten von psychosomatischen Krankheiten verhindern. Ihr gelingt dies z.B. durch die Förderung gesunder und nachhaltiger Lebensweisen und Stressmanagement.

Dieser ganzheitliche Ansatz hilft auf diese Weise eine gute Verbindung zwischen Körper und Geist zu schaffen. Eine umfassende Betreuung, welche dem Patienten hilft wieder schnell „auf die Beine“ zu kommen.

5. Weitere ergänzende Therapieformen: diese können beliebig kombiniert werden, je nach Einzelnem Bedürfnis

Lichttherapie: 

Der moderne Mensch lebt in Innenräumen und leidet daher unter chronischen Lichtmangel. Seine innere Uhr wird gestört. Es entsteht Tagesmüdigkeit und Antriebsschwäche. 

Licht und seine Einsatzmöglichkeiten: 

DEPRESSION

Verbesserung des Schlaf-Wach-Rhythmus und der emotionalen Balance während der dunklen Jahreszeit. 

„BABY BLUES“

Deutliche Verbesserung des „Baby Blues“ bei jungen Müttern nach der Geburt. 

MORBUS PARKINSON

Verbesserung des Nachtschlafs und der Tagesaktivität.

LICHT UND LEBENSALTER

  • mit zunehmenden Lebensalter benötigt der Mensch mehr Licht um sich in seiner Umgebung wohl zu fühlen. 

SCHLAFSTÖRUNGEN

Verbesserung des Schlafes und Unterstützung der biologischen Uhr. 

TAGESLICHT IM ARBEITSUMFELD

  • zu wenig Licht stört die innere Uhr. Dauermüdigkeit ist die Folge. 

Empfohlene Therapiedauer: eine Woche, Morgens für 30 Minuten. 

Die Lichttherapie kann z.B. in Kombination mit Akupunktur angewendet werden, um Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern. Weiter kann die Lichttherapie gemeinsam mit der kognitiven Verhaltenstherapie zur Veränderung dysfunktionaler Gedanken und Verhaltensweisen eingesetzt werden. Das Licht hilft den biologischen Rhythmus zu stabilisieren. In Verbindung mit einer interpersonellen Therapie kann die Lichttherapie bei Depressionen eingesetzt werden, um biologische als auch die sozialen Aspekte der Erkrankung zu adressieren.

Lichttherapie wird gezielt eingesetzt, um den circardianen Rhythmus zu verschieben. Die Schlafhygiene wird dabei unterstützt, indem die Lichttherapie den Schlaf-Wach-Rhythmus stabilisiert und das Einschlafen erleichtert. 

Winterdepression, Melancholie: Lichttherapie und die richtige Ernährung im Winter (z.B. Vitamin D – reich) wirkt stimmungsaufhellend. 

Auch in Kombination mit Aromatherapie kann die seelische und körperliche Gesundheit unterstützt werden.